Lustige Anekdoten etc. aus der Immobilienwelt.

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Quelle
Protokoll des Auszubildenden Kästner München, 15.12.2002 Kästner, Erich, Auszubildender
Der perfekte Verwalter Düsseldorf im Juni 2000 Uwe Stein

 

Protokoll des Auszubildenden Kästner (;-)
Bericht über die Versammlung der WEG Strittigweg 44-46, München

Bereits 10 Minuten nach 19.00 Uhr eröffnete der Verwalter die Eigentümerversammlung im vollbesetzten Saal. Es waren sehr viele Miteigentumsanteile im Saal vertreten. 22% hatten anderen Eigentümern Vollmacht erteilt. Zunächst wurde über die Tagesordnung diskutiert. Herr Meyer aus dem 2. OG meinte, die Verwalterwahl in TOP 3 müsse zuerst durchgeführt werden. Dem entgegnete Frau Ohnesorge, dass doch wohl zuerst die Jahresabrechnung und der Wirtschaftsplan zu beschließen sei. Ihr Mann gab ihr Recht, was ihm auch zu raten war. Man einigte sich darauf, die Tagesordnung wie vorgeschlagen zu genehmigen. Herr Meyer verlies unter Protest den Saal, kehrte aber 10 Minuten später mit einem Bier wieder zurück. Der Verwalter trat in die Tagesordnung ein. Der Verwaltungsbeirat wurde aufgefordert, das Ergebnis der Prüfung der Jahresabrechnung vorzutragen. Herr Ungenau, als Vorsitzender des Verwaltungsbeirates, trug vor, dass der Beirat am 22.10. die Unterlagen der Verwaltung stichprobenartig überprüft und keine Fehler festgestellt hätte. Man schlage vor, den Verwalter zu entlasten. Man schritt zur Abstimmung. Der Verwalter hatte gerade die Ja und Nein -Stimmen gezählt, als Fräulein Schmitz einwarf, sie hätte da noch ein paar Fragen. Normalerweise lässt der Verwalter solche Fragen eigentlich nicht zu, weil aber Fräulein Schmitz beim Finanzamt arbeitet, wurde ihr durch Herrn Schmess - Ihr derzeitiger Lebensgefährte - mittels lautem Klopfen an das Bierglas Gehör verschafft. Fräulein Schmitz wollte wissen, wie es denn sein könne, dass die Heizkosten von einem Jahr auf das andere um 50% gestiegen sind. Der Verwalter antwortete: "Das müssen Sie gerade sagen, wo Sie doch immer 28Grad in der Wohnung haben". Fräulein Schmitz verwahrte sich dagegen. Herr Schmess drohte dem Verwalter Schläge an. Die Abrechnung wurde genehmigt. Als nächstes wurde der Wirtschaftsplan behandelt/beschlossen. Frau Greter - die Frau des Hausmeisters - meinte, Ihr Mann bekäme für die viele Arbeit die er macht viel zu wenig Geld und beantragte für ihren Mann eine Gehaltserhöhung. Dieser verwahrte sich dagegen und geriet mit seiner Frau in Streit. Der Verwalter bimmelte mit seiner Glocke, aber erst nach 5 Minuten war wieder Ruhe. Dann wurde über die Notwendigkeit der Flachdachsanierung beraten. Herr Obermoser trug vor, dass es bei ihm ins Penthaus regnet und er schon 4 Eimer aufgestellt hat. Frau Müller meinte, dass man mindestens 6 Angebote einholen solle, damit man den günstigsten Anbieter bekommt. Herr Meyer meinte, dass man doch zuerst prüfen soll, ob nicht das Flachdach durch ein Satteldach ersetzt werden kann. Herr Obermosser widersprach dem, weil dafür keine Zeit mehr sei. Schließlich beauftragte man den Verwalter mit der Ausschreibung eines neuen Flachdaches. Nach Vorliegen der Angebote soll nochmals beraten werden. Ebenso über die Finanzierung, weil die Rücklagen nur noch 1500,00 EURO betragen. Zwischenzeitlich war es schon 23.00 Uhr und der Wirt mahnte zum Ende zu kommen, weil der die Kneipe schließen wolle. Es war auch Zeit nach Hause zu gehen. Es war wieder eine schöne Versammlung, wie jedes Jahr.

München, 15.12.2002
Kästner, Erich
- Auszubildender -

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Der perfekte Verwalter

Die Versammlung des perfekten Verwalters dauert genau 30 Minuten. Er erläutert allen die Tagesordnung ausführlich und für jeden verständlich. Er läßt dabei jeden Miteigentümer zu Wort kommen und erziehlt völlige Einigkeit unter den Anwesenden. Schon am Morgen nach der Versammlung überreicht er jedem Eigentümer selbst das Protokoll und erläutert noch einmal ausführlich den Sinn der von den Eigentümern gefassten Beschlüsse. Er arbeitet von 8.00 Uhr morgens bis Mitternacht und ersetzt teilweise den Hausmeister in der Wohnanlage. Dies alles für eine Gebühr von 15,00 DM inkl. MwSt im Monat, denn rechnen kann er nur, wenn es um Kosten der Wohnungseigentümer geht. Er ist 25 Jahre alt und hat mindestens 40 Jahre Erfahrung in der Verwaltung von Wohnungseigentum, der gesamten Bauwerks- Sanierung bis in die Bauphysik und in das Sozial-, Steuer-, Zwangsversteigerungs- und Grundbuchrecht. Davor war er in der Mietverwaltung tätig, deshalb kennt er sich auch dort genau aus. Seine Ausbildung begann mit 6 Semestern Theologie. Der perfekte Verwalter macht es allen recht! Er verbringt die meiste Zeit bei der Überwachung der Handwerker und der Hausordnung, insbesondere gegenüber den Mietern. Er macht täglich 15 Hausbesuche und ist gleichzeitig immer im Büro erreichbar, wenn man ihn dort sucht. Manchmal lächelt er mit ernstem Gesicht, denn er hat Sinn für Humor, der ihn fest an die klaren Ausssagen des Wohnungseigentumsgesetzes bindet. Der perfekte Verwalter hat immer Zeit für den einzelnen Eigentümer und den Verwaltungsbeirat. Er kümmert sich persönlich um die vollständige Abwicklung der Versicherungsschäden in den Wohnungen und erläutert auf Wunsch, welche Nebenkosten die Vermieter gemäß Mietvertrag (den sie gerade nicht finden) mit ihren Mietern abrechnen können. Er versäumt kein Fortbildungs- Seminar und keinen Gerichtstermin, denn er ist immer bemüht, allen das Gesetz, die Gemeinschafts- und die Hausordnung nahezubringen.

Der perfekte Verwalter hat nur einen Nachteil:

Er ist immer für die Nachbar- Gemeinschaft tätig!

Düsseldorf im Juni 2000 Uwe Stein

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