Index
Quelle
Junge Firma lässt auf sonnige Zeiten hoffen Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 13.10.2003
Neue Autofabrik Erwartungen sind BMW zu euphorisch Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 05.07.2003
Nur ganz geringer Rückgang Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 09.06.2003
Jahthundertflut beschäftigt Gerichte Quelle: Immobilien Wirtschaft und Recht Infomail vom 09.05.2003
Platte sucht Halt Quelle: Zeitschrift Immobilienmarketing, Ausgabe 04.2003
BMW Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 19.04.2003
Gute Wohnanlagen ausgebucht Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 09.04.2003
Wolfen zeigt wie es gehen kann Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 07. 04 2003
Leerstand wächst Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 19. 03 2003
Irgendwann kommt das Gift
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung
Brunnen auf Privatgelände Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

 

Bitterfelder Grundwasser

Irgendwann kommt das Gift
Wissenschaftler hält Umsiedlungen für unvermeidbar - Stadt setzt auf Pumpen

Von unserem Redakteur Johannes Dörries Bitterfeld MZ .

"Mittelfristig kommt man um Umsiedlungen nicht herum". Holger Weiß vom Umwelt-Forschungszentrum Halle-Leipzig zeichnet für die Bewohner von 200 bis 300 Häusern in Bitterfeld eher düstere Zukunftsbilder. Gemeint sind die Häusern ,deren Keller durch den Anstieg des Grundwassers noch immer unter Wasser stehen, nachdem das Hochwasser abgeflossen ist.
In dem östlichen Stadtteil des Leine-Flüsschens sollen Pumpen den Wasserspiegel senken. Das plant die Stadt Bitterfeld, deren Rat am Mittwoch Abend ein Konzept billigte, das 120 Brunnen zum Abpumpen des Grundwassers vorsieht. Dabei soll, so Bürgermeister Werner Rauball (SPD), die besondere Situation berücksichtigt werden. Gepumpt werden soll nur so intensiv, das kein schadstoffhaltiges Wasser aus der mit Giften belasteten Grundwasserblase unter Bitterfeld angesogen wird. Rauball geht davon aus, dass damit der Grundwasserspiegel in dem Gebiet langfristig niedrig bleibt.
Kurzfristig lasse sich der Grundwasseranstieg sicher bremsen, bestätigt Weiß, promovierter Geologe und Experte für die gifthaltige Bitterfelder Grundwasserblase. Werde jedoch länger als das zunächst geplante Jahr gepumpt, sei innerhalb von Monaten damit zu rechnen, das sie Pumpen auch Wasser aus der Bitterfelder Giftblase fördern. Das hätten andere Pump-Projekte im Raum Bitterfeld gezeigt. Auch weil die Goitzsche, das Tagebau-Restloch am Stadtrand von Bitterfeld, inzwischen voll ist, wandere die unterirdische Blase nicht mehr in Richtung des riesigen Loches. Ihr Ziel, so Weiß, ist nun die Problemzone östlich der Leine. Wird dort erstmals gepumpt, entsteht ein zusätzlicher Sog, dem das Wasser folgt, schneller als bisher angenommen: "Sie könne nicht die ganze Stadt trocken pumpen."
Brisante Sätze, die Weiß formuliert. Die Probleme allerdings sind nicht neu. In Bitterfeld ist in den zurückliegenden Jahrzehnten in Gebieten gebaut worden, die ur deshalb trocken waren, weil wegen des Kohle-Tagebaus und für die Industrie enorme Grundwassermengen abgepumpt worden sind, der Wasserspiegel sank. Inzwischen aber wird in erheblich geringerem Umfang abgepumpt, das Grundwasser kommt zurück. Es steigt kontinuierlich. Jahr für Jahr erhöht sich das Niveau. Starke Regenfälle lassen die Kurve nach oben schnellen. Und dann verharren sie auf einer jeweils höheren Stufe.
So wirkte auch der tagelange Regen im August, der das Hochwasser von Elbe und Mulde auslöste. Prekär wird das für die Bitterfelder in jenen östlichen Stadtteilen, weil das Grundwasser kritische Schwellenwerte überspülte und in die Keller der Häuser floss. Hinzu kam das Hochwasser, dass ebenso seinen Weg in diese tief gelegenen Straßenzüge fand. Eine Folge "hydrologischer Betriebsblindheit" nennt Weiß das und spricht von Leichtsinn. Und das treffe auch die öffentliche Hand.: Das neue Bitterfelder Kreiskrankenhaus steht in der Problemzone östlich der Leine. Bislang gingen die Planer davon aus, dass noch reichlich Zeit ist, bis fertige Konzepte für die Reinigung des Wassers aus der Giftblase auf dem Tisch liegen müssen. Daran gearbeitet wird seit einiger Zeit. Holger Weiß ist wissenschaftlicher Leiter des 1999 gestarteten Safira-Projektes. Knapp 50 Experten forschen in dem Projekt, wie den Schadstoffen aus der Giftblase beizukommen ist. Sie setzen bisher auf Methoden, die das im Untergrund vorbeiziehende Dreckwasser im Vorbeifließen reinigen. Sie sind damit recht erfolgreich: Drei Verfahren, so Weiß, funktionieren inzwischen so gut, dass ihr Einsatz im größeren Maßstab vorstellbar ist. Nun aber drängt die Zeit. "Das ruhige Abwarten der ursprünglichen Planung geht nicht mehr," sagt Weiß. Er sieht unter den veränderten Vorzeichen weiteren Forschungsbedarf. Und ein Konzept für die Bitterfelder Wasserprobleme, das die neuen Voraussetzungen berücksichtigt, werde gebraucht. Damit es rechtzeitig Lösungen für die Probleme gibt, die das steigende Grundwasser nun früher an die Oberfläche spült, als erwartet. Weiß: "Jetzt passiert alles wie im Zeitraffer."

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Nach der Jahrhundertflut

Brunnen auf Privatgelände

Mit einem Aufwand von fünf Millionen Euro werden ab 7. Oktober in Bitterfeld 120 Brunnen gesetzt, die den Grundwasserspiegel um einen Meter senken sollen. Etwa 80 Prozent der Anlagen müssen auf privaten Grundstücken errichtet werden. Für die Eigentümer bedeutet das nicht nur Duldung der Baumaßnahme, sondern unter anderem auch die Gewährung von langfristigem Zugang für Wartungsarbeiten.

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Leerstand wächst dramatisch
Trotz Millionen-Programms steigt die Zahl unvermieteter Wohnungen weiter an

In den neuen Bundesländern werden beim Stadtumbau Erfahrungen gesammelt, die dem Westen noch bevorstehen. Da es kaum Muster gibt, wie mit schrumpfenden Kommunen und Bevölkerungszahlen umzugehen ist, zahle der Osten heute einen Preis, der dem Westen später erspart bleibe. "Das sollte ihm etwas Wert sein.", sagte Peter Naujokat, Chef einer Chemnitzer Wohnungsgesellschaft gestern in Halle vor 800 Teilnehmern des 3. Leerstandskongresses des Bundesverbandes deutscher Wohnungsunternehmen (GdW) des Deutschen Städtetages und des Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung. Es waren so viele Gäste aus der Wohnungswirtschaft, aus Kommunen, von Länderregierungen und Bund, aus Banken und Bauwirtschaft in das Hotel Maritim gekommen - passend zum Thema ein umgebauter Plattenbau aus DDR-Zeiten - , dass es die Organisatoren überraschte. Eine Erklärung für den Ansturm gab Jost Riecke, Direktor des Verbandes der Wohnungswirtschaft Sachsen-Anhalt. Er sagte:"Die Lage ist dramatisch."

Tatsächlich nimmt der Leerstand in den neuen Bundesländern in einem atemberaubenden Tempo zu. Im Jahr 2000 standen eine Millionen Wohnungen leer. Um den Markt zu bereinigen und den Wohnungsunternehmen eine Chance zu geben, sollen 350.000 Wohnungen bis zum Jahr 2009 abgerissen werden. Genauso viele unvermietete Wohnungen sind seitdem hinzugekommen. Statt 100.000 Wohnungen wurden im Vorjahr lediglich 15.000, in Sachsen-Anhalt statt 10.000 nur 1.000 abgerissen.

Deshalb verwundert es, dass Bundesbauminister Manfred Stolpe (SPD) erklärte, der Stadtumbau Ost liege gut im Zeitplan. Sachsen-Anhalts Bauminister Karl-Heinz Daehre (CDU) hatte zuvor gewarnt, es könne schon fünf Minuten nach Zwölf sein, da viele Kommunen wegen Leerstands in den Kassen keine Kredite mehr aufnehmen könnten, um Abriss und Aufwertung der Kommunen zu finanzieren. Volker Kiepe, Baudezernent des Deutschen Städtetages, sieht selbstkritisch auch Versäumnisse bei Kommunen. Sie müssen eigene Schwächen nacharbeiten. Häufig seien erforderliche Stadtentwicklungskonzepte nicht auf der Höhe.

Zu schaffen macht den Wohnungsunternehmen offenbar ein Konstruktionsfehler bei der Forderung des Stadtumbaus. Sie folgt der klassischen Städtebauförderung. Dabei werden Jahr für Jahr zunächst geringere und dann aufsteigende Summen gezahlt. Um aber mit Abriss und Aufwertung beginnen zu können, muss Geld bereits am Anfang kräftig fließen.

Halles Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) fordert deshalb: "Wir brauchen nicht mehr Geld, aber wir brauchen jetzt Geld." Auch GdW-Chef Lutz Freitag sieht dies so. Jedoch hält er es für ungünstig, "mitten im Fluss die Pferde zu wechseln". Das würde zu weiterer Verzögerung führen, räumt er ein. Er plädiert für Zwischenfinanzierungen und ist optimistisch. Denn Stolpe hatte versichert, es werde daran gearbeitet, damit die Schere zwischen Umbaubedarf und dem tatsächlichen Handeln geschlossen werden kann.

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Wolfen zeigt, wie es gehen kann

2,3 Millionen Euro für Rückbau bis 2006 bewilligt - Modell-Lösung für andere Kommunen geschaffen

Von unserer Redakteurin Christine Krüger Wolfen/MZ.

Für den Wohnungsrückbau in Wolfen-Nord, der mit dem Bundesprogramm Stadtumbau Ost gefördert wird, hat Wolfen in diesem Jahr einen Förderbescheid über rund 2,3 Millionen Euro erhalten. Mit dem Geld sollen entsprechende Projekte bis 2006 umgesetzt sein.
4 500 Wohnungen stehen derzeit in den Plattenbauten von Wolfen-Nord leer. Das sind 30 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes des Neubaugebiets. Der Bevölkerungsrückgang ist enorm. Lebten 1993 noch etwa 32 000 Menschen dort, sind es heute 17 000. Dass Häuser abgerissen werden müssen, war bereits Anfang der 90er Jahre klar. Seit 1996 bemühen sich Wohnungswirtschaft und Kommune um Konzepte und Lösungen. Ein städtebauliches Leitbild mit Nachbarschafts- und Kommunikationskonzept wurde erarbeitet, dass die Grundlage für die Aufwertung des Gebietes und für den Abriss bildet. Wertvolle Anstöße hat hier auch das Team der Expo gegeben.
Bereits im Juli 2000 ist mit dem Abriss der ersten Blöcke in Wolfen-Nord begonnen worden, im Jahr darauf folgten bereits weitere. Außerdem wurde 2001 begonnen, weitere der in den Jahren 2002 und 2003 zum Abriss vorgesehene 768 Wohnungen vorzubereiten: im Fachjargon "Leerwohnungen" genannt. Entkernung und Rückbau der Gebäude kosten 1,1 Millionen Euro, die Hälfte des Geldes kommt aus dem Programm Stadtumbau Ost. Für die vorbereitenden Arbeiten hat die Stadt eine ABM aufgelegt, in der jetzt 35 Leute beschäftigt sind. "in diesem Jahr wurde nichts rückgebaut", sagt Uwe Lumitsch, Sprecher der EWN Erneuerungsgesellschaft Wolfen-Nord, die eigens für eine koordinierte Stadtentwicklung geschaffen worden ist. Er nennt verschiedene Gründe: Haushaltssperre Flut. Und: "Die Gelder kommen spät", stellt er fest.
"Aber in der Hoffnung, dass das Stadtumbau-Programm Ost nahtlos an unsere vorhergehenden Arbeiten anschließt, haben wir so weit vorgearbeitet, dass wir mit der Entkernung der Gebiete weiter machen können. So stehen schon die Blöcke, die nächstes Jahr abgerissen werden sollen leer." Die Mieter werden in die Konzepte einbezogen - ein wichtiger Teil des städtebaulichen Leitbildes. Schließlich sollen Kommunikation und Sozialisierung in einer später gesunden Stadt funktionieren.
"Unsere Erfahrungen fließen nun in die Konzepte anderer Städte, die gleiche Probleme haben, ein", erklärt Lumitsch. Im Februar 2003 geht der Abriss in Wolfen-Nord weiter. Bis Jahresende sollen die 768 Wohnungen komplett weg sein. Das Geld allerdings muss von den Wohnungsgesellschaften vorfinanziert werden, da die mit der Bewilligung gewährten Mittel noch nicht flüssig sind.

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Immobilienmarkt Sachsen-Anhalt

Gute Wohnlagen ausgebucht Maklerverband

Mietpreise entsprechend hoch - Die Bau- und Kauflust lässt nach

Magdeburg/MZ/fzi. Obwohl es in Sachsen-Anhalt ein Überangebot an Wohnungen gibt, brauchen Mieter, die auf der Suche nach qualitativ besseren und preiswerten Quartieren sind, Geduld und Glück, um das Heim ihrer Wünsche zu finden.
In begehrten Wohnlagen wie um die Burg Giebichenstein oder das Mühlweg-Viertel in Halle, den Dessauer Stadtteilen Kochstedt, Nord oder Heidenau seien die Chancen außerordentlich gering, sagte Werner Thiemann, Sprecher des Verbandes Deutscher Makler (VDM) in Sachsen-Anhalt. "Dort kommen keine Wohnungen nach." Da das Wohnumfeld an anderen Standorten der Städte oft zu wünschen übrig lasse, seien die Mieten für die attraktiven Objekte so hoch, "dass manchen erschrecken". In einem sehr gut sanierten Altbau würden in Halle bis zu 6,50 Euro pro Quadratmeter kalt verlangt, meinte Thiemann. Angesichts solcher Mietforderungen halte er den Kauf einer Immobilie für überlegenswert. Zumal es momentan durchaus möglich sei, bei einem Eigenkapital von 30 bis 40 Prozent Baudarlehen zu einem Zinssatz von nur vier Prozent zu bekommen. "Aber die Leute halten ihr Geld lieber beisammen und Wollen außerdem mobil bleiben", sieht Thiemann Gründe für die Kauf- und Bauzurückhaltung.
So wundert es nicht, dass die Bautätigkeit im Land stark abgenommen hat. Im Segment der Eigentumswohnungen gebe es fast einen Stillstand, resümierte der Verband. Dagegen sei bei Einfamilienhäusern und hier insbesondere bei frei stehenden eine gleich bleibende Nachfrage - wenn auch auf niedrigem Niveau - zu verzeichnen. Die Preise für Einfamilienhäuser bewegen sich im Neubaubereich zwischen 110.000 und 180.000 Euro, erläuterte Thiemann. Gebrauchte Objekte in gutem Zustand seien aber schon für 70.000 bis 110.000 Euro zu bekommen. Diese würden besonders nachgefragt, weil die Modernisierung abgeschlossen sei und diese Heime zudem in fertigen Wohnumfeldern stünden, so der VDM-Sprecher. Generell seien die Mietpreise in Sachsen-Anhalt "niedrig und relativ stabil", urteilt der Maklerverband. Für einfach ausgestattete Wohnungen in Aschersleben, Madgeburg (Westerhüsen und Salbke), Halle-Glauchau oder Dessau-West bewegten sich die Mietpreise zwischen 3,50 und 4,00 Euro.

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Platte sucht Halt

Andere Wege bei der Preispolitik für die Wohnungswirtschaft: Neue Tools in der Wohnraumvermarktung sorgen für mehr Kreativität.

Bis 1970 gab es beim Drogeriemarkt Rabattmarken. Dann waren sie out und heute ist dieses Mittel der Kundenbindung und Rabattierung wieder in. Unter der Bezeichnung "Kontrahierungspolitik" ist dieser Bereich des Marketings in der Konsumgüterindustrie circa 100 Jahre alt. Bei Persil gab es Handtücher oder Sondergrößen und bei Averna Gläser dazu. Reguliert wurden die Zugaben in Deutschland durch eine rigide Zugabenverordnung - bis heute. In den 90er Jahren entdeckte die Immobilienwirtschaft das Marketing als Vertriebsunterstützung. Notwendig wurde das, weil das Angebot größer war, als die Nachfrage. Zunächst galt das für Büroimmobilien, vor allem in den neuen Bundesländern. Für Büroquadratmeter wurden Umzugsbeihilfen, Ablösesummen für den derzeitigen Vermieter bei der Mietvertragsauflösung, zusätzliche Innenausbauten oder mietfreie Monate zur erfolgreichen Rabattform.

Zeichen der Marktlage:
Wer zahlt die Courtage?

Anfang der 90er Jahre zahlte der Büromieter noch die Maklergebühren, in der Hochzeit des Mietermarktes ging die Vermittlung zulasten des Vermieters. Schnell waren gute Begründungen für diesen Seitenwechsel der Lasten von Maklerunternehmen zu hören. Zur Courtage zulasten des Mieters wurde im Vermietermarkt der Jahrtausendwende nicht zurückgekehrt, obgleich es im marktwirtschaftlichen Sinn nachvollziehbar gewesen wäre. Die Wohnungswirtschaft tat sich lange Zeit schwer, die Vermittlungscourtage dem Vermieter anzulasten. Bis heute wird diese Form der Preispolitik nur bei außerordentlich hohen Leerständen angewendet. In den Ballungsgebieten München und Frankfurt zahlen die Mieter noch immer die Maklerprovision. In großen Plattenbausiedlungen und im so genannten Speckgürtel um Berlin, in denen die Leerstandsraten höher sind als die Vermietungsraten, wurde umgedacht - zwangsweise. Die Anmietung ist provisionsfrei und wird oft direkt vom Vermieter organisiert, um Maklerkosten einzusparen. Bis an die Schmerzgrenze engagierte private Kapitalanleger mit Wohnungen zum Beispiel in Henningsdorf und rund um den internationalen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg International, von dem man sich eine immer währende Vermietbarkeit versprach, verlegen auf Mieterwunschandersfarbige Teppiche und reißen neue Wände ein. Einen hohe Auszugsrate und insolvente Privatmieter zwingen sie dazu. Inhaber von Anteilen an Wohnungsfonds haben ebenso wenig Freude. Sie müssen ihrer Nachschusspflicht nachkommen oder bekommen keine Ausschüttungen. Und das wird absehbar auch so bleiben. Mehr als 100.000 Wohnungen stehen allein in der Bundeshauptstadt leer.

Echte Piazzetta - italienische Studenten bringen Flair

Hier sind kreative Wege gefragt, die Rabattierung und die Zugaben für potentielle Mieter attraktiver - das heißt zielgruppengerechter - zu machen. Schönes Beispiel ist die Neugestaltung eines Quartierplatzes. Durch die Zusammenarbeit deutscher und italienischer Architekturstudenten (der Berliner Technischen Hochschule und der Baufachschule Palermo) entstand eine echte Piazzetta. Eine, die ihren Namen auch verdient und nicht nur ein klingender Name innerhalb eines Einkaufzentrums ist, wie es von Architekten gerne kommuniziert wird. Dass die Zusammenarbeit auch zum deutschitalienischen Erfahrungsaustausch dient, ist erwünschter Nebeneffekt. In Dallgow-Döberitz und Spandauer Wohnsiedlungen (um Berlin) wurden Gutscheine für umliegende Gärtnereien und Autowaschanlagen, Gratiskinokarten von Neumietern gerne genommen. Das hat für den Vermieter den Vorteil, dass seine Siedlung, hübsch bepflanzt, einen guten Eindruck macht. Das Wagenwaschen ist notwendig, weil in der Siedlung meist jahrelang gebaut wird und so Beschwerden gegen Baudreck vorgebeugt wird. Andere Vermieter setzen auf ihre Mieter als Vermittler. Bringt einer einen neuen Mieter, bekommt er seine Nettokaltmiete im Dezember erlassen und zwar für drei Jahre, ein nettes Weihnachtsgeld. Handelt es sich um einen Angehörigen ersten Grades, so wird die Miete sogar dauerhaft um einen Euro pro Quadratmeter gemindert. Andere Anbieter schaffen ein Nachbarschaftszentrum und veranstalten dort nach alter DDR-Tradition Nachbarschaftsabende. So manch ein Vermieter spendiert jedem neuen seine Einweihungsparty. Die DEGEWO hält in der Schlangebader Straße - eine Autobahnüberbauung in Berlin - Gästewohnungen frei, ein Service, der gerne genutzt wird. Mieter können tageweise für ihre Gäste vergünstigt eine Wohnung anmieten. Neu, wenn auch aus der gewerblichen Vermietung entlehnt, ist folgendes Rechenbeispiel: Der Mieter wird in Anzeigen mit dem Versprechen, nur einen Euro pro Quadratmeter zu zahlen, zur Kontaktaufnahme angeregt. Der Mietvertrag muss auf mindestens fünf Jahre abgeschlossen werden, und der Mietzins steigt im zweiten Jahr auf eine leicht erhöhte Marktmiete. So wird die Gesamtmiete auf die verbleibenden vier Jahre des Vertrags umgelegt. Der Vorteil für den Mieter: Im Jahr des Einzugs kann er die ersparte Miete etwa in eine neue Einbauküche oder in einen neuen Fußbodenbelag investieren.

Problemzone Fahrstuhl und gratis nach Mallorca

In Plattenbausiedlungen muss man sich auch der "Zone Fahrstuhl" als Problem widmen. Mal sind sie verschmiert von Graffiti, mal werden sie zweckentfremdet und riechen übel. Künstler werden beauftragt, sie zu bemalen. Das Werk wird mit sprayabweisendem Überzug geschützt. Wo der Fahrstuhl nicht vorhanden ist - auch ein Problem - wird eine Quadratmeterpreisreduzierung für Mieter der oberen Etage angeboten: der Joggingrabatt. Zwischen 0,5 und 1 Euro weniger zahlt der Mieter pro Quadratmeter. Eine Wohnungsbaugenossenschaft bot Neumietern sogar einen Gratisurlaub auf Mallorca an. Die Resonanz war überraschend gering. Alle Vermieter bieten inzwischen kostengünstige Umzüge und deren Organisation an. Die lokale Bankfiliale übernimmt die Arbeit beim Wechsel des Instituts (das gehört bei Banken allerdings seit Jahren zum üblichen Service . die Idee liegt im Kommunizieren bei Mietvertragsabschluss). Rabatte bei einer großen Elektronikkette werden genauso ausgehandelt wie Nachlässe bei Stromanbietern oder Küchenausstattern. Die schiere Größe der Wohnungsbaugesellschaften macht das so möglich wie notwendig. Internetanschlüsse und deren Kostenübernahme für ein Jahr sowie Carports werden auf Wunsch installiert. Bei Immobilien mit einer auffälligen soziodemographischen Struktur wird der Concierge zum menschlichen Servicepoint und nachbarschaftlichen Regulativ. Und da Berlin die Keimzelle der Schrebergärten ist, werden in einigen Wohnblocks jeder Mietwohnung Mietergärten zugeordnet. Freilich sind die Schrebergartennutzungs- und Bepflanzungssatzungen einzuhalten, wofür der Hausmeister sorgt. Und ganz im Sinne des Zielgruppenmarketings werden für Singles monatliche Partys unter dem Motto "Platte sucht Halt" veranstaltet.
Autorin: Dipl. Ing. Karen Niederstadt aus Zeitschrift Immobilienmarketing, Ausgabe 4/2003

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Neue Produktionsstätte

Ansturm auf Jobs im Leipziger BMW-Werk
Über 65 500 Bewerbungen - Konzern sucht auch Ältere und Frauen

Von unserem Redakteur RAINER GUMMELT Leipzig/MZ.
Für die 5000 zu besetzenden Stellen im neuen BMW-Werk in Leipzig liegen bislang mehr als 65500 Bewerbungen vor. Das sagte Werkleiter Peter Claussen zur Eröffnung des erweiterten Informations-Zentrums an der Baustelle am Donnerstag der MZ. Etwa 800 Arbeitsverträge seien bereits unterschrieben. Diese Mitarbeiter würden zurzeit an den bayerischen Standorten des Konzerns geschult. Von den Bewerbungen entfalle die Hälfte auf Angestellten-Funktionen. Claussen erwarte nochmals eine Lawine an Bewerbungen, wenn es um die Einstellung gewerblicher Mitarbeiter geht. Enttäuscht äußerte er sich, dass sich nur wenig Bewerber über 50 Jahre gemeldet hätten. Verwundert zeigte er sich auch, dass nur wenig Frauen bei BMW arbeiten wollen. "Wo sind nur die vielen Frauen geblieben, die in der DDR eine technische Ausbildung erhalten haben", fragte Claussen. "Wir möchten eine ausgewogene Mitarbeiter-Struktur, in der sich alle Altersgruppen ebenso wiederfinden wie Männer und Frauen." Der Automobilbauer errichtet seit Mai 2002 das neue Werk für 1,3 Milliarden Euro in Leipzig. Im Jahr 2005 sollen die ersten Fahrzeuge vom Band laufen. Mit der Ansiedlung weiterer Unternehmen könnten insgesamt 10000 neue Stellen geschaffen werden. Am neuen Infocenter können sich Besucher vor Ort ein Bild über die Bauarbeiten machen. Dokumentiert wird auch der Stand der Bewerberzahl - zur Eröffnung waren es 65569
Mitteldeutsche Zeitung vom 19.04.2003

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Jahrhundertflut beschäftig die Gerichte

Mit der Jahrhundertflut im Osten Deutschlands standen viele Menschen plötzlich auf der Straße, weil ihre Wohnungen voll Wasser gelaufen und damit unbenutzbar geworden waren. Jetzt müssen sich die Juristen mit den mietrechtlichen Folgen der Flut befassen. Das Amtsgericht Grimma spielte den Vorreiter: Es sprach nach Mitteilung des Infodienstes Recht und Steuern der LBS einem Mieter das Recht auf hundertprozentige Mietminderung und fristlose Kündigung zu (Aktenzeichen 2 C 0983/02, nicht rechtskräftig). Der Fall: Am 13. August 2002 wurde ein großer Teil der Stadt Grimma vom Hochwasser überflutet - darunter auch die gemieteten Gewerberäume eines Unternehmers. Die Immobilie konnte unbestreitbar über einen längeren, kaum überschaubaren Zeitraum nicht mehr genutzt werden. Ohne gründliche Austrocknung der Wände und anschließende Renovierung war nicht an einen Wiedereinzug der Firma zu denken. Deswegen weigerte sich der Mieter, seine monatlichen Zahlungen zu leisten. Außerdem sprach er eine fristlose Kündigung aus, da ihm die Wartezeit nicht zuzumuten sei. Es kam zu einem Prozess vor dem Amtsgericht Grimma, weil der Vermieter das alles nicht hinnehmen wollte. Er vertrat die Meinung, seine Immobilie habe im streng juristischen Sinne keinen Mangel aufgewiesen. Für solch außergewöhnliche Naturgewalten sei er nicht haftbar zu machen. Das Urteil: Der zuständige Amtsrichter stellte sich auf die Seite des Mieters. Der Gesetzgeber habe ausdrücklich eine so genannte Garantiehaftung des Vermieters für Mängel vorgesehen. Dieses Risiko dürfe nicht auf den Mieter abgewälzt werden. Der Firmeninhaber sei darauf angewiesen gewesen, seine Geschäfte möglichst schnell wieder aufnehmen zu können, sonst hätte dies seine Existenzgrundlage bedroht. Bei Abwägung beider Interessen habe in diesem Fall dem Mieter der Vorrang gelten müssen. Dieser Fall bezog sich zwar auf Gewerberäume, könnte aber nach Juristenmeinung auch bei privaten Mietverhältnissen Anwendung finden, wenn die Wohnung durch eine Überschwemmung unbrauchbar geworden ist. Der Mieter könnte dann gegenüber dem Eigentümer eine Mietminderung geltend machen und bei sich lange hinziehenden Renovierungsarbeiten den Vertrag kündigen.
Quelle: Immobilien Wirtschaft und Recht Infomail vom 09.05.2003

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Arbeitsmarkt - Nur ganz geringer Rückgang

Halle/Bitterfeld/MZ. Die Zahl der Erwerbslosen im Bereich des Arbeitsamtes Halle, zu dem auch der Landkreis Bitterfeld gehört, ist im Verlauf des Juni 2003 gegenüber dem Vormonat zurück gegangen. Waren Ende Mai noch 45298 Menchen offiziell als Arbeitslose registriert, so betrug diese Zahl Ende Juni 44444. Das entspricht einem Rückgang der Arbeitslosenquote von 20,6 auf 20,2 Prozent. Im Bereich Bitterfeld wurden von Juni auf Mai 64 Arbeitslose weniger gezählt. Bei der Vorstellung des statistischen Monatsberichts - zugleich Halbjahresbilanz - führte die Direktorin des Arbeitsamtes Halle, Sabine Edner, die "positive Entwicklung" auf verschiedene Maßnahmen zurück. Ihre Behörde habe im ersten Halbjahr 3722 Arbeitsplätze direkt bei Arbeitgebern gefördert, etwa mit Eingliederungszuschüssen oder Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose. Im Vergleich zum Vorjahr stellte das einen Zuwachs von 1510 Stellen dar. Zudem hätten sich verstärkt Arbeitslose direkt selbständig gemacht. Im gesamten Arbeitsamtsbezirk waren das 866 Frauen und Männer. Davon machten 247 von der Möglichkeit gebrauch, indem sie eine sogenannte Ich-AG gründeten. Derzeit bewähre sich, so Edner, eine Mischung aus "Fördern und Fordern". Im gesamten Bezirk seien zeitweise889 Arbeitslosen im ersten Halbjahr die Leistungen gesperrt worden, weil sie eine "zumutbare Arbeit" ablehnten. Edner: "Wir sind auf dem richtigen Weg." Wieder etwas zurückgegangen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Ende Juni zählte das Arbeitsamt Halle 19847 Personen, die ein Jahr und länger ohne Arbeit sind. Das waren 188 weniger als zum Ende des Vormonats. Auch ist es gelungen, die Zahl arbeitsloser Schwerbeschädigter zu verringern. Wie aus der Statistik hervorgeht, wurden vom Arbeitsamt Halle im Juni 870 Vermittlungsgutscheine ausgegeben. Damit hat sich deren Zahl seit Einführung der Neuerung im April auf 6078 erhöht. Ende Juni waren allerdings erst 775 abgerechnet worden. Bei noch nicht in Ausbildung vermittelten Jugendlichen ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Lag ihre Zahl im Mai noch bei 1888, so sank sie auf jetzt 1721. Ihrem Amt, so Edner, sei es verstärkt gelungen, Firmen für die Nachwuchsförderung zu gewinnen. So habe der Tag des Ausbildungsplatzes 19 Stellen gebracht.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 09.06.2003

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Neue Autofabrik: Erwartungen sind BMW zu euphorisch

81000 Bewerbungen - 900 Arbeitsverträge unterschrieben

Halle/MZ. Das neue Leipziger BMW-Werk nährt in der Region viele Hoffnungen. Erwartet werden: mehr Arbeitsplätze, steigendes Steueraufkommen, gestärkte Kaufkraft, zahlreiche Folgeinvestitionen. Peter Claussen, der Werkleiter des neuen Werkes, zeigte sich am Donnerstag Abend überwältigt von dem Riesen-Interesse an seinem Vortrag beim Institut für Unternehmensführung an der halleschen Universität. Der Hörsaal war überfüllt. Zuhörer drängten sich in den Gängen. "Manchmal bestürzt mich die Euphorie in der Region", sagt Claussen. Er war deshalb auch bemüht, "die Erwartungen etwas tiefer zu hängen", so seine Worte. BMW sei nur eine Arabeske in der Wirtschaftlichen Landschaft Ostdeutschlands, sagte der gebürtige Hesse. Es müsse sich der gesamte Rahmen ändern, damit die aktuellen Probleme gelöst werden können. Wie groß die Hoffnungen sind, zeigen die Bewerberzahlen. Bis zum Donnerstag waren 81 000 Bewerbungen eingegangen. Bis zum Jahresende werden es 100000 sein, blickt der 52-jährige Maschinenbauingenieur, der seit 25 Jahren bei BMW arbeitet, voraus. Erfreulich für ihn ist, dass sich inzwischen auch mehr Frauen und ältere Bewerber meldeten als in der ersten Bewerbungsphase. Denn angestrebt werde eine homogene Altersstruktur. "Am liebsten wäre mir in jedem Jahrgang die gleiche Anzahl von Mitarbeitern", beschrieb Claussen seine unerfüllte Wunschvorstellung. Um Bewerbern aus der Arbeitslosigkeit eine Chance zu geben, werden sie vom Arbeitsamt in besonderen Kursen auf die Bewerbungstests vorbereitet. Die Erfolgsquote dieser Bewerber sei höher als von denen, die aus der Beschäftigung heraus zu BMW wechseln wollen, hob Claussen hervor. 90 Prozent der Bewerber kommen nach seinen Worten aus den neuen Bundesländern, vor allem aus dem Raum Halle-Leipzig-Bitterfeld. Bisher sind 900 Arbeitsverträge unterschrieben worden. 100 Jugendliche befinden sich in der Berufsausbildung. 30 Prozent der Bewerber haben eine Absage erteilt. Derzeit arbeiten auf der Baustelle 2800 Menschen. 52 Prozent der am Bau beteiligten Firmen kommen aus Sachsen, 13 Prozent aus Sachsen-Anhalt, zehn Prozent jeweils aus Thüringen und Brandenburg. Für das Werk war in Mai 2002 de erste Spatenstich erfolgt. Ab Frühjahr 2005 sollen täglich bis zu 650 Pkw der 3er Reihe vom Band rollen. 5500 Arbeitsplätze entstehen.

Weitere Informationen: www.bmwgroup.com

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 05.07.2003

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Industriegebiet Wolfen-Thalheim

Junge Firma lässt auf sonnige Zeiten hoffen

Investor Q Cells will Zahl der Jobs bis 2005 auf 400 verdoppeln

Wolfen/Thalheim/MZ. Europas leistungsfähigste Solarzellen kommen aus Wolfen-Thalheim. Entwickler und Hersteller ist die erst 1999 gegründete Q Cells AG. Das junge Unternehmen hat seine moderne Produktionsstätte, in der seit Mitte 2001 bereits 1,2 Millionen Photovoltaik-Scheiben gefertigt worden sind, gestern offiziell eingeweiht. Als Glanzstück der Erzeugnispalette stellten die beiden Vorstände Reiner Lemoine und Anton Milner eine Zelle vor, die gegenüber dem bisherigen Modell eine um 44 Prozent größere Oberfläche aufweist und von daher bei reduzierten Kosten eine wesentlich höhere Leistung bringt. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) bescheinigte dem Unternehmen, völlig zu Recht das "Q" im Firmennamen zu führen. Mit dem Engagement der mittelständischen Aktiengesellschaft, für die ein Börsengang vorläufig noch kein Thema ist, brechen in Thalheim sonnige Zeiten an. Der Investor, der zum führenden Solarzellen-Produzenten Deutschlands aufsteigen will, habe "eine atemberaubende Entwicklung genommen", zeigte sich Gerhard Stryi-Hipp, Chef des Bundesverbandes Solarenergie, beeindruckt. Doch Vorstand und Aktionäre - darunter Banken und auf Risiko-Kapital spezialisierte Geldgeber - sehen noch Potenzial. Bis 2005 sollen drei weiter Produktionslinien installiert werden., kündigte Lemoine an. Damit werde sich die Zahl der Beschäftigten - vorgestern ist der 200. Mitarbeiter eingestellt worden - verdoppeln, fügte Milner hinzu. Den bisher investierten 35 Millionen Euro sollen noch "40 bis 50 Millionen" folgen. Die Herstellung der photovoltaischen Hochleistungszellen ist eine saubere Sache. Der Fußboden in der Produktionshalle blitzt in Hochglanz. Technologin Sandra Lust schildert die wichtigste Phase im Entstehungsprozess der Scheiben von 15 Zentimeter Kantenlänge. Die 0,3 Millimeter "starken" Silicium-Platten werden nach intensiver Reinigung mit Silicium-Nitrid beschichtet, erläutert die Chemikerin. Diese Substanz erzeugt nicht nur den für die Zellen typischen bläulichen Schimmer sonder sei auch entscheidend dafür, dass Sonnenlicht zu Strom wird. Bei Q Cells ist man in Sorge, dass die Pläne durch zögerliche Haltung des Gesetzgebers überschattet werden könnten. Nach Auslaufen des 100 000-Dächer-Programms zur Nutzung der Sonnenenergie ist ein Anschluss nicht in Sicht. Sollte die entsprechende Gesetzesnovelle nicht bald verabschiedet werden, seien in der Branche Jobs akut gefährdet, warnte der Verbandschef.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 13.10.2003

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